Samstag, 3. Februar 2007

Ein kleiner Kulturschock zum Einstieg

kueche Da bin ich nun also. Gelandet, gestrandet auf der kleinen Insel Malta - ich stehe an der Rezepiton vom Wohnheim und frage nach meinen Schlüsseln. La voilà, da sind sie auch schon. Einziger Haken: "We're sorry, but we're temporarely full. So you have to move to a double room. But you'll move soon to a single room."
"Aha", dachte ich mir - und im gleichen Moment fragte ich mich, ob ich das wirklich tun soll. Schließlich hatte ich ein Einzelzimmer gebucht - und auch bezahlt. Nachdem ich mich etwas beschwert hatte, kam der "Manager" des guten Hauses und versicherte mir, dass es wirklich nur vorübergehend sei und dass wir auch bald Internet auf den Zimmern bekommen würden. Ok. Das klang zumindest vielversprechend. So zog ich also zu Thierry, einem Belgier, der hier im Wintersemester studiert und jetzt noch Prüfungen zu schreiben hatte. Die Zimmer hier sind immer als WGs angelegt - und mein erster Eindruck von dieser WG war "Aha. Malta liegt irgendwo in Afrika." Ziemlich chaotisch. Im Zimmer, in der Küche, im Bad... Das Fenster war ein Stück Glas in einem Stück Holz. Dicht war es bei weitem nicht...
So beschloss ich also vorsorglich jeden Tag zur Rezeption zu gehen, um nach meinem Einzelzimmer zu fragen. Nach einer Woche im Asslloch, hatte ich dann Glück und bekam endlich mein eigentliches Zimmer.

new_room
Jetzt bin ich in einer "Auberge espagnol", außer mir, einem Franzosem und einem Amerikaner (der aussieht wie ein Schlumpf ;) leben dort nämlich nur Spanier. Aber hier ists richtig cool und ganz gemüchtlich. Um Welten besser als in der heruntergekommenen ersten WG, denn diese ist renoviert und mein Zimmer hat einen tollen Ausblick in den Garten. Inzwischen sind nun auch noch zwei Holländer bei uns eingezogen. Sie machen aber nur Praktika auf Malta und bleiben deswegen nur für sieben Wochen.

Der Flug: Traumhaftes Wetter über den Alpen

alpen Fasten the seatbelts please. Turbinencheck – und schon hob Air Malta Flugnummer KM 305 von München nach Malta ab. Ein letzter Blick auf das eingeschneite München von oben, den Starnberger See und den Kochelsee und schon waren sie erreicht: Die Alpen – und keine Wolke weit und breit. Ich war total begeistert – und der Flug nach Malta hatte sich deswegen schon gelohnt. Aus 10.972 m Höhe sahen die Berge einfach traumhaft aus. Ich hatte einen Fensterplatz und konnte richtig gut nach unten sehen. Echt cool! Aber cool auch im wahrsten Sinne des Wortes: Die Monitore im Flugzeug zeigten nicht nur an, dass wir mit 792 km/h über die verschneiten Berge hinweg flogen, nein draußen war es auch echt bitter kalt: -60°C zeigte das Thermometer an.

Mit dem Taxi ins Wohnheim: Den Kofferraumdeckel hält ein Gummiband

Im Landeanflug konnte man schon Malta’s Schwesterinsel Gozo erkennen: Im Vergleich zu Malta, das wir dann auch noch halb überquerten ist Gozo richtig grün. Aber auch hügeliger. Ich beschloss, dass ich bald mal mit der Fähre nach Gozo fahren werde, um mir dort alles genauer anzuschauen – vielleicht sogar per Fahrrad. Aber das waren Zukunftspläne. Erst stand einmal die Landung an. Sie war butterweich, eine so tolle Landung hatte ich bisher noch nie erlebt. Und kaum war ich gelandet, stand da auch schon jemand bereit, um mich abzuholen. Ein alter Opa hielt mit zittriger Hand ein Schild mit der Aufschrift „Markus – University Residence“ nach oben. Ich sah mal über das „K“ gnädig hinweg und ging zu ihm. Zwei Österreicher, die allerdings nicht für die University Residence gebucht hatten, reihten sich mit ein und so wurden wir zum Taxi gebracht. Die Österreicher mussten zahlen, ich nicht. ;) Etwas gemein natürlich – aber ich hatte ja auch gebucht und gezahlt.
Das Auto war nicht schlecht und alt schon gar nicht – aber das Gepäck von drei Studenten war dann doch ein bisschen viel. Der Kofferraumdeckel ging bei weitem nicht mehr zu – aber der Fahrer spannte einfach ein Gummiband – und schon war die Sache „save“. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das dünne Bändchen halten sollte – vor allem nicht, als der Kerl wie wild über die Insel jagte. Tempolimits verstand er irgendwie anders als man das in Deutschland tut. Ich hatte den Eindruck, als dürfe man hier die Geschwindigkeit, die auf den Schildern steht nicht unterschreiten… So sah ich also schon in Gedanken meinen Rucksack aus dem Kofferraum fliegen – aber die Gummiband-Technik war tatsächlich besser als sie aussah. Das Gepäck blieb im Kofferraum und mit Schwung rollten wir in die Einfahrt des Wohnheims.

Am Flughafen: Barfuss durch die Sicherheitsschleuse

airport_munich Mittwochfrüh ging’s los. Diana hat mich zum Flughafen gebracht und als ich mit meinem Übergewicht – nein, es war das Gepäck – eingecheckt hatte, ohne Aufpreis zahlen zu müssen ging’s auch schon bald durch die Sicherheitsschleuse. Ich, dick angezogen mit Hemd, zwei Pullis und Jacke und den schweren Bergschuhen an den Füßen (um sie nicht im Gepäck mitschleppen zu müssen) ging also munter durch die Schleuse. Komisch, dachte sich der Abtaster da wohl: In Malta ist’s zwar felsig – aber so richtige Berge gibt’s dort nicht… Meine Bergschuhe kamen ihm also etwas verdächtig vor und ich musste sie gleich mal durch das Röntgenteil schleusen. Barfuss tappte ich wieder an ihm vorbei und er war glücklich und zufrieden. Was sollte ich denn auch mit Sprengstoff unter den Füßen…? ;)

Samstag, 13. Januar 2007

Urlaubssemester beantragt

Was war denn da heute los... Mir scheint, als wollten alle weg. Als ich heute in der Studentenkanzlei mein Urlaubssemester beantragen wollte, musste ich fast geschlagene zwei Stunden anstehen. Naja. Und als ich dann mal im Schneckentempo bis zur Tür vorgerückt war, musste ich schon befürchten, dass der Sachbearbeiter jetzt Mittagspause macht. Doch ich hatte Glück und kam noch durch die Tür. Allerdings konnte der gute Mann mir mein Urlaubssemester nicht gleich genehmigen - das dauere seine Zeit. Also gut, dann werd ich wohl erst wissen, ob ich eines bekommen habe oder nicht, wenn ich schon längst auf Malta bin ;)

Sonntag, 24. Dezember 2006

Flug gebucht

airmalta Malta ich komme! Heute habe ich meinen Flug gebucht. Das war natürlich ein tolles Weihnachtsgeschenk! :) Ich werde am 31. Januar 2007 ab München mit Air Malta 1.500 Kilometer gen Süden düsen. Und das beste ist: Als Exchange Student werde ich sogar vom International Office der Uni Malta am Flughafen abgeholt! Nicht schlecht. So finde ich wenigstens gleich den Weg zu meiner Bleibe im Wohnheim. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Deutschland irgendwo einen so tollen Service für ausländische Studenten gibt. Sollten wir ändern!

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